Gehaltspfändung: Wie viel meines Gehalts ist pfändbar?

Eine Gehaltspfändung stellt eine der häufigsten Mittel zur Zwangsvollstreckung dar. Hierbei wird die Pfändung direkt beim Arbeitgeber angesetzt, der den pfändbaren Anteil des Gehalts an den Gläubiger zu überweisen muss. Für diese Zwangsvollstreckungsmaßnahme benötigt der Gläubiger neben einem Vollstreckungstitel außerdem einen Pfändungs- und Überweisungsbeschluss vom Gericht.

Der Schuldner erhält nur noch den unpfändbaren Lohn bei der Gehaltspfändung. Es ist somit nicht das komplette Gehalt pfändbar.

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Gehaltspfändung: Pfändung über den Arbeitgeber

Eine Gehaltspfändung setzt unmittelbar beim Arbeitgeber an. Das führt bei vielen Arbeitnehmern zur Verunsicherung, weil sie eine Kündigung befürchten. In der Regel rechtfertigt die Pfändung jedoch keine Kündigung, weil die Schulden der Privatsphäre des Arbeitnehmers zuzuordnen sind.

Grundlage für die Berechnung, welcher Anteil des Gehalts pfändbar ist, bildet die Lohnpfändungstabelle.

Neben der Pfändung des Gehalts kann auch das Konto gepfändet werden. Der Unterschied zwischen einer Gehaltspfändung und einer Kontopfändung ist hierbei, dass bei letzterer nicht nur das auf dem Konto befindliche Gehalt gepfändet wird, sondern das gesamte Bankguthaben, sofern der Schuldner nicht rechtzeitig ein Pfändungsschutzkonto einrichtet, welches einen bestimmten Freibetrag vor der Pfändung schützt.

Lohnpfändungstabelle: Welcher Anteil des Gehalts darf gepfändet werden?

Welcher Anteil vom Arbeitseinkommen des Schuldners bei einer Gehaltspfändung an den Gläubiger geht, richtet sich einerseits nach der Höhe des Netto-Einkommens und andererseits nach der Anzahl der Personen, gegenüber denen der Schuldner zu Unterhalt verpflichtet ist.

Nachfolgend finden Sie die aktuelle Pfändungstabelle (gültig: 01.07.2024 – 30.06.2025). In der linken Spalte ist das jeweilige monatliche Netto-Gehalt aufgelistet. In den Spalten „0 Pers.“ bis „5 Pers.“ können Sie den pfändbaren Betrag nach Anzahl der Ihnen gegenüber unterhaltsberechtigten Personen ablesen.

Bei einem Nettogehalt bis zu 1.499,99 Euro darf der Schuldner seinen gesamten Lohn behalten.

Verdient der Schuldner z. B. 1.570 Euro netto, so würde sein Arbeitgeber 54,78 Euro an den Gläubiger überweisen, wenn sein überschuldeter Arbeitnehmer keinen Unterhalt leisten muss. Wäre er auch nur einer Person gegenüber zu Unterhaltszahlungen verpflichtet, wäre von seinem Gehalt nichts pfändbar.

Ab einem monatlichen Nettoeinkommen von mehr als 4.573,10 Euro ist alles, was über diesen Betrag hinausgeht, voll pfändbar.

Kann ich eine Gehaltspfändung stoppen?

Schuldner können eine Gehaltspfändung aufheben lassen. Hierfür haben sie verschiedene Möglichkeiten:

Die einfachste Möglichkeit die Pfändung zu beenden oder eine Gehaltspfändung zu verhindern, ist das Begleichen der offenen Forderungen. Alternativ ist ein Vergleich mit dem Gläubiger möglich. Auch die Eröffnung der Privatinsolvenz beendet die Gehaltspfändung. Allerdings muss der Schuldner im Insolvenzverfahren auch weiterhin den pfändbaren Anteil seines Arbeitseinkommens abgeben.

In jedem Fall ist es sinnvoll, sich an eine Schuldnerberatung zu wenden und weitere Möglichkeiten konkret zu erfragen.

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Über den Autor

Albert K.

Albert hat einen Abschluss in Betriebswirtschaftslehre von der Hochschule Stendal. Er ist seit 2019 ein Mitglied des privatinsolvenz.net-Teams. Im Schuldenrecht befasst er sich vor allem mit den Themen Schuldenbereinigung und Privatinsolvenz.