Gaskosten: Zusammensetzung und Spartipps

Von Franziska L.

Letzte Aktualisierung am: 11. Oktober 2023

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Gaskosten kurz zusammengefasst

Wie hoch ist der Gaspreis aktuell?

Neukunden bezahlen im Schnitt 37,3 Cent an Gaskosten pro kWh (Kilowattstunde), während Bestandskunden meistens etwas weniger tief in die Tasche greifen müssen – so der Stand vom 19. September 2022. Diese Daten stammen von dem Vergleichsportal Verivox. Und es ist davon auszugehen, dass die Preise auch weiterhin steigen werden, viele Verbraucher mussten bereits Preiserhöhungen hinnehmen.

Wie setzen sich die Gaskosten für Verbraucher zusammen?

Gaskosten entstehen, sobald Sie mit Gas heizen, kochen oder das Warmwasser erwärmen. An dieser Stelle erfahren Sie mehr.

Wie kann ich Gas sparen und Kosten senken?

Weil der Gasverbrauch im Winter gewöhnlich besonders hoch ist, lässt sich in dieser Zeit auch am besten Gas sparen – und zwar beim Heizen. Wie das geht, lesen Sie in diesem Abschnitt.

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Zusammensetzung der Gaskosten für Einfamilienhaus und Wohnung

Heizen wird teuer, denn die Gaskosten sind im Vergleich zum Vorjahr drastisch gestiegen.
Heizen wird teuer, denn die Gaskosten sind im Vergleich zum Vorjahr drastisch gestiegen.

Im Laufe des Ukrainekrieges, der im Februar 2022 begann, drehte Russland, der wichtigste Gaslieferant Deutschlands, den Gashahn immer weiter zu. Die Gaspreise gehen infolgedessen durch die Decke, Verbraucher kämpfen neben der anhaltenden Inflation auch noch mit steigenden Gaskosten.

Aufgrund der derzeitigen Energiekrise verursacht der Verbrauch von Gas hohe Kosten. Besonders hoch ist der Verbrauch beim Heizen zwischen Oktober und April und bei der Warmwasserversorgung. Das Kochen mit Gas verursacht hingegen nur geringe Kosten.

  • Mieter, in deren Wohnung eine Gaszentralheizung installiert ist, bezahlen ihre Gaskosten über die jährliche Betriebskostenabrechnung. Ihr Vermieter ist Vertragspartner des Gaslieferanten.
  • Mieter mit einer Gasetagenheizung schließen selbst einen Energieversorgungsvertrag mit dem Gaslieferanten und bezahlen ihre Gaskosten pro Monat in Form eines auf den individuellen Verbrauch abgestimmten Abschlags. Fällt der Verbrauch in einem Abschlagsjahr geringer oder höher aus, erhält der Mieter mit der Jahresendabrechnung eine Rückerstattung oder er muss die Differenz nachzahlen.
  • Hauseigentümer sind ebenfalls selbst Kunden des Gasversorgers und zahlen ähnlich wie die Mieter einen entsprechenden Abschlag für ihren Verbrauch.

Gas: Welche Kosten entstehen pro m³ und Monat?

Nicht jeder bezahlt denselben Gaspreis. Vielmehr richtet sich die Höhe der Kosten nach dem jeweiligen Anbieter und der Region, dem eigenen Gasverbrauch und danach, ob der Kunde einen Sondervertrag mit dem Versorger abgeschlossen hat oder in der Ersatz- bzw. Grundversorgung steckt.

Deshalb lässt sich hier keine pauschale Aussage dazu treffen, wie hoch die Gaskosten pro m³ im Einzelfall sind.

Was tut der Staat, um die Gaskosten zu senken?

Gaskosten berechnen: Ermitteln Sie Ihren Verbrauch, um anschließend die Jahresendabrechnung zu überprüfen.
Gaskosten berechnen: Ermitteln Sie Ihren Verbrauch, um anschließend die Jahresendabrechnung zu überprüfen.

Die Bundesregierung hat die ursprünglich ab Oktober 2022 geplante Gasumlage gestoppt. Sie sollte auf den Gaspreis aufgeschlagen werden, um Energielieferanten zu entlasten, die Gas infolge der Energiekrise teuer einkaufen müssen. Nun wird die Umlage doch nicht auf den Gaspreis aufgeschlagen, sondern entfällt.

Der Bundestag hat eine Absenkung der Mehrwertsteuer von 19 % auf nunmehr 7 % beschlossen. Sie soll sowohl für den Gasverbrauch als auch für Fernwärme gelten.

Die Bundesregierung hat am 2.11.2022 eine Gaspreisbremse beschlossen, über die allerdings der Bundestag noch abstimmen muss. Sie soll möglichst ab Februar 2023 gelten und dafür sorgen, dass Verbraucher innerhalb eines bestimmten Kontingents höchstens 12 Cent pro kwh zahlen. Wer mehr verbraucht als den gedeckelten Grundverbrauch, muss die üblichen Marktpreise, also deutlich mehr Geld bezahlen.

Trotz der entfallenen Gasumlage müssen Verbraucher mit steigenden Gaskosten rechnen – für viele Menschen eine enorme finanzielle Belastung. Wie sie Gaskosten sparen, erfahren Sie im folgenden Abschnitt.

Verbrauch an Gas reduzieren und Kosten senken

Angesichts der hohen und wahrscheinlich weiter steigenden Kosten sollten Verbraucher so viel Gas sparen wie möglich – auch um den Gasspeicher in Deutschland zu schonen. Das funktioniert bereits mit einfachen Mitteln:

Sie können Gas und damit Kosten einsparen, indem Sie die Zimmertemperatur absenken.
Sie können Gas und damit Kosten einsparen, indem Sie die Zimmertemperatur absenken.
  • Achten Sie darauf, dass Heizungen nicht mit Möbeln oder Vorhängen verstellt sind. Die Luft erwärmt sich deutlich besser, wenn sie frei zirkulieren kann.
  • Prüfen Sie, ob ihre Fenster und Türen dicht sind. Nutzen Sie gegebenenfalls Dichtungsbändern oder Dichtungsstreifen zum Abdichten, um die Wärme im Raum zu halten.
  • Schließen Sie die Türen von beheizten Räumen, um Gaskosten zu sparen.
  • Lüften Sie morgens und abends einmal quer und verzichten Sie auf Kippstellung Ihrer Fenster. Dadurch kühlen nur die Wände aus und es kommt kaum frische Luft in den Raum. Besser ist fünfminütiges Stoßlüften im Winter und 15 Minuten zu allen anderen Jahreszeiten. Stellen Sie die Heizung aus, wenn Sie lüften.
  • Reduzieren Sie die Raumtemperatur nach Möglichkeit um ein bis zwei Grad. Für jedes Grad weniger sparen Sie in etwa 6 % Gas.
  • Nutzen Sie elektrische Thermostate, um die gewünschte Heiztemperatur an jeder Heizung individuell einstellen zu können.
  • Darüber hinaus empfiehlt es sich, die Heizkörper regelmäßig zu entlüften, damit diese sich richtig erwärmen können.
  • Sie können Ihre Gaskosten auch beim Wasserverbrauch reduzieren, indem Sie nur kurz duschen und keine Vollbäder mehr nehmen.

Tipp: Verbraucher, die trotz Berufstätigkeit nicht in der Lage sind, ihre Gaskosten zu bezahlen, können staatliche Sozialleistungen beantragen. Dabei übernimmt der Staat aber nur Heizkosten.

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Franziska L.

Franziska studierte Rechtswissenschaften. Seit 2017 gibt sie als Redaktionsmitglied von privatinsolvenz.net Tipps zu den Themen Schulden und Geldsparen. Ihr besonderes Anliegen ist es, juristische Fragen zur Insolvenz und Zwangsvollstreckung in ihren Texten möglichst einfach zu beantworten.

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