Vielen kennen dieses immergleiche Spiel am Ende des Monats: Plötzlich ist das Konto leer und der Vorsatz, etwas zur Seite zu legen oder Schulden abzubauen, löst sich in Luft auf. Doch wohin ist das ganze Geld verschwunden?
Von verschiedenen Seiten wird empfohlen, einen Haushaltsplan bei Schulden oder allgemeiner Geldknappheit zu erstellen. Dieser solle helfen, die eigenen Finanzen besser in den Griff zu bekommen. Aber auch, wenn akut noch keine Geldsorgen bestehen, kann ein Haushaltsplan durchaus sinnvoll sein und dabei helfen, mehr Geld übrig zu haben.
Doch was ist das eigentlich genau? Und wie erstellt man einen Haushaltsplan? Im folgenden Ratgeber wollen wir zunächst eine Definition für den Haushaltsplan geben und anschließend einige Hinweise und Ratschläge zur konkreten Anwendung im Alltag geben. Schließlich stellen wir Ihnen am Ende des Textes noch einen kostenlosen Vordruck für einen Haushaltsplan zur Verfügung, den Sie als Anregung und Vorlage verwenden können.
Haushaltsplan kurz zusammengefasst
Ein Haushaltsplan dient der Übersicht über alle Einnahmen und Ausgaben eines bestimmten Zeitraums.
Damit lässt sich feststellen, wohin das Geld geht und welche Ausgaben womöglich nicht notwendig sind. So hilft der Haushaltsplan, unnötige Ausgaben zu reduzieren und somit Schulden zu vermeiden.
Ein solcher Plan kann verschiedene Formen annehmen: Grundsätzlich reicht eine simple Tabelle auf Papier, alternativ sind auch Excel-Tabellen oder spezielle Computerprogramme und Apps für Smartphones möglich. Nutzen Sie gern unsere unten aufgeführte Vorlage für Ihren Haushaltsplan.
Inhalt
Was ist ein Haushaltsplan?
Ein Haushaltsplan ist ganz allgemein eine Aufstellung der Finanzen, in der Regel für einen bestimmten Zeitraum. Es enthält die Einnahmen und Ausgaben und ermöglicht einen Überblick über Überschüsse oder Verluste.
Verwendet wird ein Haushaltsplan von verschiedenen Akteuren. So wird etwa von staatlicher Seite im Haushaltsplan die Planung der Haushaltsführung für das folgende Jahr oder eine längere Zeitdauer festgelegt.
Ein privater Haushaltsplan hingegen wird in der Regel zur Protokollierung laufender Ausgaben und zur Gegenüberstellung mit den Einnahmen verwendet. In dieser Gebrauchsform ist ein anderes Wort für Haushaltsplan auch Haushaltsbuch.
Wozu sollte ich einen Haushaltsplan erstellen?
Dadurch, dass ein Haushaltsplan alle Einnahmen und Ausgaben aufführt, lässt er einen direkten Überblick darüber zu, wie viel Geld tatsächlich zur Verfügung steht und wofür es genau ausgegeben wird.
Doch dies dient nicht nur der bloßen Information. Wenn einmal der Überblick geschaffen ist, kann es in einem zweiten Schritt zur Überprüfung der Einträge kommen. Wofür gebe ich viel Geld aus? Welche Ausgaben sind überflüssig? Wo lassen sich Einsparungen erzielen?
Auf diese Weise kann der Haushaltsplan dabei helfen, sich der monatlichen Geldbewegungen bewusst zu werden und diese bei Bedarf anzupassen. In vielen Fällen können so Kosten eingespart werden, was im Gegenzug bedeutet, dass mehr Geld zur Verfügung steht. Dieses kann dann wiederum für notwendige Anschaffungen, zur Schuldentilgung oder zur Rücklage und zum Sparen verwendet werden.
Schulden: Ein Haushaltsplan schafft Klarheit
Die oben genannten Vorteile sind auch der Grund dafür, dass der Haushaltsplan bei einer Schuldnerberatung oft angeraten wird. Denn wer zahlungsunfähig oder überschuldet ist, muss in einem ersten Schritt Klarheit über seine Geldflüsse bekommen. Wie viel fließt eigentlich wohin? Auf diese Weise lässt sich sehen, ob auch ohne eine Erhöhung der Einnahmen eine Entspannung der finanziellen Situation herbeigeführt werden kann.
Zudem ist ein konsequentes Abstellen unnötiger Ausgaben sowie Einsparungen bei den übrigen Käufen essentiell, um Schulden abbauen zu können. Erst wenn genug Geld freigemacht werden kann, dass am Ende des Monats etwas übrigbleibt, kann damit begonnen werden, Forderungen zurückzuzahlen.
Der Haushaltsplan dient also nicht nur der Bestandsaufnahme über die finanzielle Situation, sondern darauf aufbauend auch direkt ihrer Verbesserung. Als Mittel konstruktiver Veränderung ist also verständlich, warum eine solche Buchführung gerade im Fall von hohen Schulden sinnvoll sein kann.
Der Haushaltsplan im Alltag
Doch ein Haushaltsplan kann nicht nur der nachträglichen Kontrolle dienen. Allein dadurch, dass jede einzelne noch so kleine Ausgabe, z. B. für einen Kaffee oder einen Impulskauf, notiert wird, kann damit eine Hemmschwelle entstehen.
Wenn ich etwa über mehrere Monate in meinem Haushaltsplan sehe, dass sich gerade solche kleinen Ausgaben am Ende zu stattlichen Beträgen summieren, setzt irgendwann bereits im Moment des Kaufs ein Nachdenkprozess ein: Brauche ich dies jetzt wirklich oder kann es als überflüssig gelten?
Langfristig kann dies dazu führen, dass wir unser Konsumverhalten allgemein hinterfragen und bewusster, möglicherweise auch weniger ausgeben. Somit tritt durch einen Haushaltsplan also auch eine Art Disziplinierung unseres Kaufverhaltens ein, welche dabei helfen kann, mehr Geld für sinnvollere Anwendungen zu haben.
Was enthält ein Haushaltsplan?
Ein monatlicher Haushaltplan enthält die Finanzen, die in diesem Zeitraum anfallen. Daher sind in einem solchen Haushaltsplan alle Einnahmen und Ausgaben anzuführen.
Im konkreten Aufbau kann der Haushaltsplan variieren. Ausgaben und Einnahmen können zum Beispiel getrennt aufgeführt werden oder aber in derselben Liste.
Auf der Einnahmenseite sollten verbucht werden:
- Erwerbseinkommen (aus Anstellung oder selbstständig, mit Sonderzahlungen)
- Staatliche Leistungen (Kindergeld, Wohngeld, Renten etc.)
- Privates (Unterhalt, Geschenke)
- Kapitalerträge (Zinsen, Dividenden etc.)
Bei den Ausgaben sollte im Haushaltsplan zwischen festen Kosten und einmaligen Aufwendungen unterschieden werden. Fixkosten fallen in der Regel jeden Monat an, Beispiele hierfür sind:
- Miete und Betriebskosten
- Strom
- Telefon, Internet, Rundfunkbeitrag, Streamingdienste etc.
- Versicherungen (Haftpflicht, private Krankenversicherung etc.)
- Kfz-Steuern und -Versicherung, Abonnements für Bus und Bahn
- Sonstige Fixkosten (Abonnements, Mitgliedschaften, Kurse)
Da diese Kosten jeden Monat in der gleichen Höhe fällig werden, können sie automatisch zu Monatsbeginn schon berücksichtigt werden, sodass sich hier direkt herausstellt, wie viel Geld zur freien Verfügung steht.
Die restlichen Geldabflüsse, die enthalten sind, betreffen unregelmäßige Ausgaben. So wird im Haushaltsplan zum Beispiel eingetragen, wie viel für Einkäufe, Restaurantbesuche und andere Einzelkäufe (Kleidung, Bücher etc.) ausgegeben wurde.
Wie erstelle ich einen Haushaltsplan?
Sie können auf verschiedene Arten einen Haushaltsplan aufstellen. Ganz grob lassen sich zwei grundlegende Methoden unterscheiden:
- per Hand
- elektronisch
Der Haushaltsplan ist keine moderne Erfindung. Schon von alters her wird Buch geführt über die Geldflüsse. Die traditionelle und aufgrund ihrer Voraussetzungslosigkeit einfachste Methode, einen Haushaltsplan zu führen, ist mit Stift und Papier. Vonnöten ist nur eine simple Tabelle, in die die Art des Geldeingangs oder -ausgangs sowie der entsprechende Betrag eingetragen wird. Am Ende des Monats kann dann die Gesamtrechnung erfolgen, ebenso am Ende eines ganzen Jahres.
Zwar kann sich jeder seine eigene Tabelle zeichnen, Sie können aber auch für den Haushaltplan eine Vorlage (Vordruck) verwenden. So gibt es etwa fertige Haushaltsbücher zu kaufen, bei denen der Haushaltsplan in das Formular bequem eingetragen werden kann. Auch Stellen wie Verbraucherzentralen oder Schuldnerberatungen bieten solche Hefte oder Tabellen zum Ausfüllen an.
Haushaltsplan: Programme für Computer und Smartphone
Eine äußerst bequeme Art, einen Haushaltsplan zu führen, stellen spezielle Computerprogramme oder Apps für das Smartphone dar. Das Angebot ist groß, es reicht von umfangreichen kostenpflichtigen Tools bis hin zu Gratis-Apps.
Je nachdem, ob Sie es zuhause am Computer oder in ständiger Bereitschaft am Smartphone nutzen, werden die Angaben für den Haushaltsplan in das Programm direkt nach der konkreten Ausgabe eingetragen oder erst gesammelt und dann etwa am Ende der Woche zu einem bestimmten Termin in den Plan übertragen.
Die konkrete Gliederung kann bei Haushaltsplan-Programmen im Detail variieren. Meist lassen sich die Ausgaben in Kategorien ordnen, etwa nach Freizeit, Essen oder Kleidung. Auf diese Weise ist auch eine nach solchen Verwendungszwecken gegliederte Übersicht möglich.
Von der Herangehensweise gibt es dabei im Grunde keinen Unterschied, ob Sie den Haushaltsplan für eine Familie, eine Person oder eine andere Konstellation (etwa eine Wohngemeinschaft) erstellen. Wenn Sie einen Familienhaushaltsplan erstellen, müssen Sie vermutlich nur mehr Posten berücksichtigen. Im Grundprinzip ändert sich aber nichts.
Hinweise für die Führung eines Haushaltsplans
Wenn Sie einen Haushaltsplan privat führen wollen, so ist dies, wie bereits gesehen, sehr unkompliziert. Es ist lediglich nötig, ein wenig Zeit in die Eintragung und Auswertung zu investieren. Zudem muss eine gewisse Konstanz und Disziplin gewahrt werden, damit ein Haushaltsplan auch tatsächlich aussagekräftig ist und sich seine Erstellung überhaupt lohnt. Denn wer nur sporadisch seine Daten eingibt, kann den Haushaltsplan letztlich zu einer ernsthaften Bewertung seiner Finanzsituation nicht gebrauchen.
Noch einige Hinweise dazu, wie Sie den Haushaltsplan im Alltag unterbringen können. Die Fixkosten brauchen Sie nur einmal anhand von Kontoauszügen, Verträgen etc. zu ermitteln und einzutragen. Da Sie jeden Monat gleich sind, können Sie sie eins zu eins übernehmen.
Spontane Käufe lückenlos berücksichtigen
Die größte Schwierigkeit liegt in den ungeplanten und spontanen Ausgaben. Bewahren Sie hier alle Kassenbons auf! Diese können Sie zuhause sammeln, etwa in einem Schuhkarton. An einem Tag der Woche können Sie dann die Beträge in den Haushaltsplan übertragen. Der Vorteil: Sie müssen sie einfach nur noch abschreiben, es kann also nichts vergessen werden. Hierbei empfiehlt es sich aber, den Zeitpunkt des Eintragens nicht allzu sehr hinauszuschieben, weil sich sonst zu viel Quellenmaterial anhäuft.
Alternativ zu dieser bequemen Sammelmethode können Sie aber auch alle Käufe direkt dokumentieren. Wenn Sie sich hier einen Automatismus aneignen, kann ebenfalls nichts unter den Tisch fallen. Jedoch ist hier aber durchaus eine gewisse Disziplin vonnöten. Ein wenig Abhilfe kann in diesem Fall eine App auf dem Mobilgerät verschaffen, welche einige Erleichterungen in der Eintragung bietet. So lassen sich die einzelnen Kostenpunkte in der Regel auf einfache Weise diversen Kategorien zuordnen.
Haushaltsplan: Eine Vorlage zum Ausdrucken
Für einen privaten Haushaltsplan sind viele Muster-Vorlagen zu finden. In der Regel unterscheiden sie sich nicht in bedeutendem Maße voneinander. Im Folgenden finden Sie eine solche Vorlage für einen Haushaltsplan. Dieses Muster können Sie sich kostenlos herunterladen und ausdrucken.
Es stellt einen Vorschlag dar, wie eine Haushaltsplanung aussehen könnte. Die Tabelle enthält zunächst die Einnahmen. Darunter sind die Ausgaben aufgeführt, wobei hier neben den vorgeschlagenen Fixkosten Platz für Einzeleinträge zu Spontankäufen im Alltag gelassen wurde. Die vorgegebenen Posten für Einnahmen und Ausgaben können Sie in diesem Beispiel-Haushaltsplan beliebig durch eigene Einträge ergänzen.
Art des Postens | Betrag |
---|---|
Einnahmen | |
Arbeitseinkommen | |
Renten | |
Kindergeld | |
Kapitalerträge | |
Sonstiges | |
SUMME: | |
Ausgaben | |
Miete | |
Betriebskosten | |
Strom | |
Telefon | |
Internet | |
Versicherungen | |
Auto | |
Abos | |
Mitgliedschaften | |
Kurse | |
SUMME: |
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