Auto-Leasing trotz Privatinsolvenz: Geht das?

Von Albert K.

Letzte Aktualisierung am: 11. März 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Ist ein Autoleasing trotz Privatinsolvenz überhaupt möglich?
Ist ein Autoleasing trotz Privatinsolvenz überhaupt möglich?

Während einer Privatinsolvenz müssen Schuldner sich an bestimmte Auflagen halten und bezüglich ihres Konsumverhaltens gewisse Abstriche machen. Teure Neuanschaffungen, die über eine einfache Lebensführung hinausgehen, und das Verursachen von neuen Schulden in übermäßigem Maße sind während der Wohlverhaltensphase tabu.

Wer schon lange von einem bestimmten Auto träumt, muss diesen Wunsch nach eingeleiteter Privatinsolvenz erst einmal auf die lange Bank schieben. Wer sich einen Autokauf nicht leisten kann, entscheidet sich oft für das kostengünstigere Auto-Leasing, bei welchem das gewünschte Modell lediglich gemietet wird.

Doch ist es möglich, trotz Insolvenz ein Auto zu leasen? Welche Probleme kann es beim Auto-Leasing in der Privatinsolvenz kommen? Gelten für insolvente Auto-Leasingnehmer besondere Voraussetzungen? Dies erfahren Sie im Folgenden.

Auto-Leasing trotz Privatinsolvenz kurz zusammengefasst

Ist ein Auto-Leasing trotz Privatinsolvenz möglich?

Grundsätzlich ist ein Auto-Leasing trotz Insolvenzverfahren nicht ausgeschlossen, aber in der Regel schwierig.

Warum kann es beim Auto-Leasing während einer Insolvenz zu Problemen kommen?

Informationen zur Insolvenz werden durch die SCHUFA gespeichert und wirken sich negativ auf die Bonität aus. Aus diesem Grund kann der Vertragsabschluss verweigert werden.

Wie kann ich trotz Privatinsolvenz ein Auto leasen?

Das wird schwierig. Schuldner könnten zwar auf die Idee kommen, ein Auto über eine dritte Person zu leasen, doch die meisten Leasinggeber untersagen es dem Leasingnehmer, das Fahrzeug Dritten auf Zeit oder dauerhaft zu überlassen. Lediglich Angehörige oder Lebensgefährten dürften dann das Kfz nutzen.

Ist ein Auto-Leasing trotz Insolvenz möglich?

Schuldner können sich ein Autoleasing nach eingeleiteter Privainsolvenz nicht mehr leisten.
Schuldner können sich ein Autoleasing nach eingeleiteter Privainsolvenz meist nicht mehr leisten.

Beim Auto-Leasing überlässt ein Leasinggeber ein Fahrzeug einem Leasingnehmer für eine bestimmte Laufzeit zur Nutzung. Letzterer zahlt dafür eine monatliche Leasingrate, die durch einen Leasingvertrag festgesetzt wird. Der Leasinggeber muss vorher also sichergehen, dass der Leasingnehmer in der Lage sein wird, die monatlichen Raten zu zahlen.

Die Höhe der Leasingrate ist zum einen abhängig vom Wert des neuen (oder gebrauchten) Autos und zum anderen von der Leasingdauer. Üblich sind Leasingverträge mit Laufzeiten zwischen 12 und 60 Monaten. Je länger die Laufzeit, desto niedriger sind in der Regel die monatlichen Raten. Durch eine Anzahlung im Voraus lassen sich diese meist senken.

Vor einem Vertragsabschluss und einer Ratenzahlung kann der Leasinggeber eine Bonitätsauskunft zum Beispiel bei der SCHUFA einholen, um sich über die Zahlungsfähigkeit des Leasingnehmers zu informieren und das Risiko eines Zahlungsausfalls so gering wie möglich zu halten.

Informationen zur Eröffnung eines Verbraucherinsolvenzverfahrens werden von der SCHUFA gespeichert. Das heißt, dass der Leasinggeber in jedem Fall erfährt, dass Sie derzeit ein Insolvenzverfahren durchlaufen. Eine Privatinsolvenz wirkt sich negativ auf die Bonität aus. Ist ein Auto-Leasing trotz Privatinsolvenz möglich?

Wer trotz Privatinsolvenz ein Auto leasen will, muss damit rechnen, dass der Vertragsabschluss nicht reibungslos abläuft. Grundsätzlich ist ein Auto-Leasing bei einer Privatinsolvenz möglich. Allerdings kann es auch dazu kommen, dass der Leasinggeber den Vertragsabschluss aufgrund des Insolvenzverfahrens ablehnt.

Übrigens: Informationen zur Privatinsolvenz werden von der SCHUFA erst drei Jahre nach Beendigung des Insolvenzverfahrens oder nach Erteilung der Restschuldbefreiung gelöscht.

Wie Sie trotz Privatinsolvenz ein Auto leasen

Auto-Leasing nach Privatinsolvenz: Ein bereits geleastes Auto wird eingezogen.
Auto-Leasing nach Privatinsolvenz: Ein bereits geleastes Auto wird eingezogen.

Ein Auto-Leasing trotz Privatinsolvenz ist zwar nicht ausgeschlossen, jedoch stellen sich viele Leasinggeber quer. Folgende Tipps können Ihnen helfen, trotz eines Insolvenzverfahrens ein Auto zu leasen:

  • Bei verschiedenen Leasinggebern anfragen: Es ist möglich, dass sich ein Anbieter findet, der unter bestimmten Voraussetzungen ein Auto-Leasing trotz Insolvenz zulässt.
  • Nach Alternativen zum gewünschten Modell suchen: Ist Ihr Wunschmodell schlichtweg zu teuer, sollten Sie sich nach Alternativen auf dem Fahrzeugmarkt umsehen, die für eine niedrigere Rate zu haben sind.

Übrigens: Ein bereits geleastes Auto können Sie in der Privatinsolvenz in der Regel nicht behalten. Die Einstellung der Zahlungen bewirkt, dass das Auto vom Leasinggeber nach einer gewissen Zeit (bis zu vier Monate) eingezogen wird.

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Über den Autor

Autor
Albert K.

Albert hat einen Abschluss in Betriebswirtschaftslehre von der Hochschule Stendal. Er ist seit 2019 ein Mitglied des privatinsolvenz.net-Teams. Im Schuldenrecht befasst er sich vor allem mit den Themen Schuldenbereinigung und Privatinsolvenz.

One Reply to “Auto-Leasing trotz Privatinsolvenz: Geht das?”

  1. Jürgen

    22. Juli 2023 um 17:29 Uhr

    Da ich stark behindert bin, benötige ich ein Auto. Meine Insolvenz läuft noch bis 31.12.2024. Mein Einkommen (Rente) liegt bei etwas über € 6.000,00 monatlich. Haben sie eine Idee wie ich zu einem Auto komme?

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