Ein Insolvenzverfahren kann für alle Betroffenen ein schwieriges Unterfangen sein. Für Sie als Schuldner war es sicherlich ein langer Weg bis an den Punkt, an dem Sie sich für die Privatinsolvenz entschieden haben. Diese ist mit vielen Entbehrungen und Auflagen verbunden, aber an ihrem Ende steht die Restschuldbefreiung.
Auf dem Weg dahin sind viele Hürden zu meistern – von der Anmeldung der Insolvenz bis hin zur Offenlegung Ihrer Finanzen. Doch für den Gläubiger treten ebenfalls Fragen auf, schließlich will er sichergehen, dass er sein Geld wiederbekommt.
Ist es also möglich, Hilfe bei einem Insolvenzverfahren zu erhalten? Wo Schuldner Insolvenzhilfe bekommen und wie Gläubiger zum Beispiel für die Forderungsanmeldung im Insolvenzverfahren Hilfe finden, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Hilfe bei Insolvenzverfahren kurz zusammengefasst
Hilfe bei einem Insolvenzverfahren erhalten Verbraucher bei der Schuldnerberatung.
Die meisten Schuldnerberatungsstellen bieten auch eine Insolvenzberatung zu allen Fragen rund um die Privatinsolvenz an. Sie helfen Ihnen auch dabei, die Verbraucherinsolvenz zu beantragen.
Auch Gläubiger können Hilfe benötigen, insbesondere wenn der Insolvenzverwalter ihre Insovlenzforderung bestreitet. Sie finden Hilfe bei einem Anwalt für Insolvenzrecht.
Inhalt
Welche Formen von Hilfe bei der Insolvenz gibt es?
Wenn Sie eine Insolvenz beantragen möchten, dann gibt es zahlreiche Tipps, die Sie beachten können. Auch haben Sie die Auswahl verschiedener Anlaufstellen, an denen Sie Hilfe bei Ihrem Insolvenzverfahren erhalten.
Tipps im Insolvenzverfahren
Der erste Tipp ist: Suchen Sie Kontakt zu Ihren Gläubigern. Eine der Bedingungen für die Anmeldung des Insolvenzverfahrens ist ohnehin der Versuch einer außergerichtlichen Einigung mit ihnen. Wenn Sie sich mit Ihren Gläubigern gut stellen und Kooperationswillen zeigen, kann dies auch positive Nebeneffekte haben.
Darüber hinaus sollten Sie sich stets über die Dauer des Verfahrens im Klaren sein, gut strukturieren und vorbereiten, wo Sie können. Eine gute Organisation kann eine große Hilfe bei Ihrem Insolvenzverfahren sein. Ab dem Zeitpunkt der Verfahrensöffnung kann eine Insolvenz durchschnittlich fünf Jahre dauern – die Wohlverhaltensperiode mit eingerechnet.
Des Weiteren sollten Sie eine genaue Liste Ihres Vermögens und Ihrer Einnahmen erstellen. Diese brauchen Sie sowohl im Verfahren als auch für Ihren eigenen Finanzplan.
An wen wenden Sie sich für Hilfe bei einem Insolvenzverfahren?
Hilfe bei der Privatinsolvenz erhalten Sie an vielen Stellen. Der erste Schritt, den Sie einschlagen sollten, wenn die Überschuldung Überhand nimmt, ist die Schuldnerberatung. Private wie öffentliche Träger bieten Schuldnerberatung oftmals kostenlos an. Um an Beratungsstellen vor Ort zu gelangen, reicht oft ein Blick auf die Webseite Ihrer Kommune oder ein Besuch bei der örtlichen Caritas oder Diakonie.
Hilfe bei einem Insolvenzverfahren für Gläubiger
Um seine Ansprüche im Insolvenzverfahren durchsetzen zu können, werden Gläubiger aufgefordert, eine sogenannte Forderungsanmeldung auszufüllen.
Dieses Formular dient dem Insolvenzverwalter als Übersicht über die von Ihnen gegenüber dem Schuldner gestellten Forderungen. Beim Ausfüllen kann Ihnen zum Beispiel Ihr auf Insolvenzrecht spezialisierter Fachanwalt helfen.
Dieser kann sicherstellen, dass das Formular sachgemäß ausgefüllt ist und Ihnen auch darüber hinaus als Hilfe bei dem Insolvenzverfahren zur Seite stehen, damit Sie zu Ihrem Recht kommen.
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